Wallfahrtskirche Schiltthurn ein Kleinod unserer Heimat

 

Die 2. Folge der neuen Kulturserie "Kirche und Wirtshaus" des Vereins der Heimatfreunde im Landkreis Rottal-Inn, der Seniorenunion und des KBW führte in die bekannte Wallfahrtskirche Schildthurn in der Gemeinde Zeilarn. Organisator Lothar Müller konnte wieder eine große Zahl Besucher, darunter Zeilarns Bürgermeister Werner Lechl, Ehrenbürger Hermann J. Lindner und Gerhard Gruber vom KBW, begrüßen. Landrat Michael Fahmüller war diesmal wegen der Hochwassersituation verhindert.

Mesner Martin Gotanka, der "seine" Kirche wie kein Anderer kennt, stellte zunächst den markten 78 Meter hohen Kirchenturm vor. Der 1531 vollendete, vollständig mit Tuffsteinquadern verblendete Backsteinturm ist der höchste Dorfkirchturm in Bayern.

Im Inneren der Kirche konnten spätgotische Wandmalereien aus der Mitte des 15. Jahrhunderts bewundert werden Der Hochaltar und die Kanzel entstanden um 1660. Die spätbarocken Seitenaltäre mit Bildschnitzereien von Wenzeslaus Jorhan sind aus dem Jahre 1730, das schöne Deckengemälde schuf Ignatius Kaufmann um 1755. Martin Gotanka wußte auch zu berichten daß an bestimmten Tagen die Sonne direkt auf das Gnadenbild scheint, eine architektonische Meisterleistung des Baumeisters.

Dann ging Martin Gotanka in die Sakristei und holte eine besondere Votivgabe heraus. In Schildthurn war als Wallfahrtsbrauch das "Wiegenschutzen" üblich, das Bewegen einer großen hölzernen Wiege bei Kinderwunsch und Unfruchtbarkeit. Dafür stand unter der Empore eine Wiege, die aber 1870 auf Anweisung des Passauer Bischofs entfernt werden mußte. Eine Votivwiege aus dem Jahre 1868 aber blieb erhalten. Und diese schöne kleine Votivwiege zeigte Mesner Martin Gotanka voller Stolz den Besuchern. Und eine der Besucherinnen fragte ob dies auch für Omas gilt wenn sie sich Enkel wünscht. Anschließend zeigt Martin Gotanka auch noch die Leonhardikapelle die im ausgehenden 15. Jhd. erbaut wurde und den Altar aus dem Jahr 1670.

Die anschließende Sammlung unter den Besuchern erbrachte eine schöne Summe die Bürgermeister 'Werner Lechl für die Hochwasseropfer in der Gemeinde Zeilarn übergeben wurde.

Da bei uns in Bayern ja KIrche und Wirtshaus zusammengehören begaben sich die vielen Besucher ins benachbarte Schützenhaus wo die bekannte "Dorfner Musi" schon auf sie wartete um gäste mit schöner unverfälschter Volksmusik zu begrüßen.

Bürgermeister Werner Lechl stellte seine Gemeinde Zeilarn vor und berichtete aktuell von den großen Hochwasserschäden in Teilen der Gemeinde Zeilarn, während 'Ehrenbürger Hermann J. Lindner auf die geschichtliche Entwicklung der Region einging. Lothar Müller wies auf den nächste Veranstaltung von "Kirche und Wirtshaus" am 4. Sept. 2016 um 14.00 Uhr in Mariakirchen hin. Ein weiterer Termin ist dann Am Sonntag, 4. Dez. 2016 in Staudach bei Massing