Eggenfelden - eine Stadt mit vielen Kunstwerken

 

Zu einem Kultursparziergang mit Stadtführer Werner Nagel durch Eggenfelden hatte die Seniorenunion Rottal-Inn eingeladen und trotz des kalten Wetters kamen über 40 Interessierte und die waren erstaunt welche Kunstwerke in Eggenfelden zu sehen sind. Treffpunkt war der "Stadtradl-Brunnen" beim Rathaus von Joseph Michael Neustifter. Stadtführer Werner, ein Freund des international bekannten Künstlers Neustifter, wußte viele Details zu diesem Kunstwerk zu erzählen. Und wenn man die Gesichter der dargestellten Personen genau anschaut kann man viele Eggenfeldener Stadtpolitiker erkennen. Weiter ging es zur Spitalkirche, in die sogar manche Eggenfeldener noch nie waren. Nächstes Ziel war der Marienbrunnen am Stadtplatz von Eggenfelden. Dieser Neustifter-Brunnen aus dem Jahre 1991 zeigt Darstellungen aus der Stadtgeschichte Eggenfeldens, aber auch ein Spiegelbild der Gesellschaft, die Doppelgesichtigkeit, der Rufmord und die Geldgier werden dargestellt und von Werner Nagel gezeigt. Die meisten Teilnehmer am Spaziergang waren schon oft am Marienbrunnen vorbeigegangen hatten aber diese Details noch nie so richtig wahrgenommen. Viel wußte Nagel auch vom "Saubrunnen" bei der Sparkasse zu berichten. Hier hat Joseph Michael Neustifter eine satirische Allegorie mit einer armen, einer reichen und einer faulen Sau dargestellt. Werner Nagel hatte aus seiner "historischen" Sammlung dazu eine 200-Mark-Münze aus dem Jahre 1923 dabei und eine Zigarettenschachtel die man zurückbringen mußte. Weiter ging es zum "Hundling" am Fischbrunnenplatz. Diese bemalte Bronze Figur auf Granit aus dem Jahre 2008 hat ja eine interessante Entstehungsgeschichte die Werner Nagel erzählte. Dann ging es weiter zur St-Anna-Kapelle neben der Pfarrkirche. Dort zeigte Nagel zunächst das Untergeschoß das er in unzähligen ehrenamtlichen Stunden von Schutt und Gerümpel gesäubert hat und das einmal eine kleine Kunstausstellung beherbergen soll. Bereits jetzt sind schöne Glasbilder zu sehen die er vor dem Verfall gerettet hat. Im Obergeschoß mit den bekannten Secco-Malereien befindet sich ebenfalls ein Kunstwerk von Neustifter, der 1988 geschaffene Altar, dem Nagel durch Berührungen sogar Töne entlocken konnte. Bevor man dann in die Pfarrkirche ging konnte man einen Blick in den Karner mit seinen vielen Gebeinen unter der Pfarrkirche werfen. Auch in der spätgotischen Pfarrkirche konnte Werner Nagel so manches verstecktes Kleinod zeigen. Ein Höhepunkt war dann der Aufstieg zum Dachboden des Gotteshauses. Mächtige Balken zeigen die Zimmermannskunst des Mittelalters. Ein Blick vom Dachboden ins Kirchenschiff zeigt die Höhe des Kirchenraumes aus der früher der "Heilige Geist" in Form einer Taube hinuntergelassen wurde. Werner Nagel erzählte auch die Geschichte des Ministranten der dabei durch das Loch hinunterfiel und nicht verletzt wurde weil er auf eine Frau fiel die leider verstarb. Besonders stolz zeigte Nagel auch ein paar Kostbarkeiten die hoch oben gelagert sind wie z.b. ein schönes Fatschenkindl. Die schlechte Witterung erlaubte leider keinen Aufstieg auf den Kirchturm. Letzte Station war dann die Klosterkirche mit Altären des Urgroßvaters von Josef Michael Neustifter. Die mehr als 3 Stunden vergingen wie im Flug und niemandem wurde es langweilig. Im Gegenteil, vielfach wurde der Wunsch nach weiteren Stadtführungen mit Werner Nagel geäußert was Kreisvorsitzender Lothar Müller auch zusicherte.