Senioren erleben Technik und Kultur im Deggendorfer Land

 

Vorsitzender Lothar Müller und Heimatforscher Josef Haberl hatten eine Fahrt ins Deggendorfer Land vorbereitet, die den Mitgliedern der Seniorenunion Rottal-Inn Technik und Kultur nahe brachte. Das erste Ziel war das Starfightermuseum in Niederalteich, das nach dem Erfinder des ersten Stahltriebwerks für  Kampfjets, Gerhard Neumann, benannt ist.  Der Gründer und Betreiber des Museums Josef Voggenreiter erzählte recht humorvoll  von der Entstehung des Museums. Viele Zufälle und Bekanntschaften aus seiner Zeit als Erster Flugwart für Starfighter halfen ihm dabei. Sieben Starfighter in mehreren Variationen, eine MIG-21, jede Menge Triebwerke und Pilotenausrüstungen stehen in einer riesigen Halle. Sehr anschaulich erklärte Josef Voggenreiter die Funktion eines Triebwerks und konnte auch einiges über die Absturzursachen der Starfighter sagen. Er erzählte  lustige Anekdoten über die Treffen der Starfighterpiloten im Museum. Zudem sind  viele Auszeichnungen und Erinnerungsstücke von Gerhard Neumeier zu bestaunen.                                                                                               Die wunderschöne  barocke Klosterkirche in Niederalteich, die dem Hl. Mauritius geweiht ist, stand hernach auf dem Programm. Das große Altarbild der Basilika zeigt die Hinrichtung des Hl. Mauritius und seiner Gefährten.  200 Fresken sind hier zu sehen und die Öffnungen im Gewölbe über den Seitenaltären geben den Blick frei auf die Deckenfresken im oberen Umgang. Die Altäre zeigen die Leiden der Heiligen, das Fresko darüber die Verherrlichung im Himmel. Besondere Beachtung findet die Sakristei mit wunderschönen geschnitzten Möbeln, die mit vergoldeten Ornamenten verziert sind.

Eine Besonderheit in unserer Gegend ist die byzantinische Kirche in Niederalteich, die dem Hl. Nikolaus geweiht ist. Mönche in Niederalteich hatten1924 den Aufruf von Papst Pius XI. zur Verständigung mit der Ostkirche umgesetzt und feiern seit 1930 den Gottesdienst im byzantinischen Ritus.  Die Liturgie und die Gesänge wurden ins Deutsche übersetzt. Da die alte Kapelle zu klein wurde, gestaltete man 1968 das ehemalige Sudhaus des Klosters zum Gottesdienstraum um. Die gute Akustik ist für die feierlichen gregorianischen Gesänge beim Gottesdienst optimal. Die Ikonostase mit schönen Ikonen trennt  das Kirchenschiff vom Altarraum, dem Allerheiligsten der Ostkirche.  Die Fenster aus italienischem Alabaster tragen mit dem gedämpften Licht  zu einer feierlichen Atmosphäre bei. 

In der Wallfahrtskirche Halbmeile, in der die Menschen zu einem  Bildstock der Schmerzhaften Muttergottes aus dem Jahr 1672 wallfahrten, erzählte Josef Haberl  von der seltsamen Entstehungsgeschichte der Wallfahrt. Ein Frevel  am Bildnis, ein Schuss in die Hände der Gottesmutter, ist heute noch zu sehen. Die Sühneandacht des Volkes zur Wiedergutmachung des Frevels war der Anfang der Wallfahrt. 1732 wurde eine Holzkapelle über dem Bild erbaut und 50 Jahre später die heutige Wallfahrtskirche. Schließlich besichtigte man noch die ehemalige Burgkirche St. Ulrich auf dem Ulrichsberg bei Deggendorf. Bei schönem Wetter hat man hier eine einzigartige Aussicht über das Deggendorfer Land.