Kulturwanderung mit der Seniorenunion

Auf eine sehr schöne Wanderung unter dem Motto Natur und Kultur begab sich die Seniorenunion Rottal-Inn in das Gebiet um Schleching im Chiemgau. Von Wagrain aus ging es mit dem Bus eine schmale Bergstrasse Richtung Streichen bis zu einem größerem Parktplatz von wo aus die Senioren dann zur sehr bekannten und historisch bedeutenden gotische Kirche "Sankt Servatius auf dem Streichen" wanderten. Vor der Kirche wartete bereits der Ortsheimatpfleger Hartmut Rihl auf die Rottaler um ihnen diese Region vorzustellen die, wie er sagte, einmal zu Niederbayern gehörte.Die Kirche liegt auf dem Schlossberg auf einer Höhe von 814 m hoch über dem Tal der Tiroler Achen auf der Streichen genannten vorspringenden Bergzunge an einem alten Säumerpfade in der Nähe eines Burgstalls der im 12. Jahrhundert Sitz der Grafen von Kraiburg-Ortenburg war. Der Bau der flachgedeckten Kirche könnte auf das Ende des 13. Jhd. zurückgehen, der Chor wurde um die Zeit von 1450 errichtet. Beindruckend und historisch sehr bedeutsam ist der zweireihige Freskenzyklus. Im Chor werden das Marienleben und die Passion Christi sowie das Jüngste Gericht. Die Freskierung (eigentlich eine Seccomalerei) stammt aus der Zeit von 1508 bis 1513. Die Fresken im Langhaus stellen Szenen aus Heiligenlegenden dar. Hartmut Rihl wußte viele Details über die Fresken zu berichten und zeigte Besuchern Kleinigkeiten die sonst oft übersehen werden wie z.B. das Jesuskind in einem Gestell mit dem Kinder früher das gehen lernten. Der schöne Flügelaltar stammt aus dem Jahre 1524 und hat 2 bewegliche und 2 feste Flügel. An der nördlichen Wand befindet sich ein kleine Kastenaltar mit einer Figur des heiligen Servatius. Das Chorgestühl stammt noch aus der Zeit um 1520 und zeigt ein Rankenornament. Nach der ausgesprochen informativen Führung durch Hartmut Rihl begab man sich in den Garten des unter der Kirche gelegenen Wirtshauses um sich bei schönster Aussicht auf die Kampenwand, die Hochplatte oder den Gaigelstein für den weiteren Tag zu stärken. Danach teilte sich die Gruppe. Ein Teil ging wieder zum Bus zurück und die übrigen Senioren machten eine schöne Wanderung über die Bäckeralm bis zum Bärenparkplatz in der Nähe von Klobenstein. Unterwegs konnten sie schöne Alpenblumen bewundern, aber auch eine kleine Kreuzotter die sich am Wege sonnte. Vom "Bärenparkplatz" aus ging die Gruppe dann wieder vereint weiter bis zur Wallfahrtskirche Maria Klobenstein, knapp hinter der Landesgrenze zu Tirol. Der Sage nach wurde eine alte Bäuerin von einer Mure überrascht. Sie hörte lauts Grollen und sah eingen großen Felsbrocken auf sich zurollen. Verzweifelt betete sie zur Mutter Gottes. Ihr Gebet wurde erhöht und der Stein spaltete sich und bewahrte sie so vor dem Tod. Als Dankbarkeit wurde an diesem Ort eine Kapelle mit einer schwarzen Madonna errichtet Diese sehr schöne barocke Wallfahrtskirche wurde natürlich auch ausführlich besichtigt. Direkt unterhalb der Wallfahrtskirche ist auch eine "Lourdes-Kapelle" in der Quellwasser mit einer besonderen Heilkraft für das Augenlicht plätschert. Nur ein paar Meter weiter ist dann das urige Wirtshaus "Klobenstein" wo man sich dann für die Rückfahrt stärkte. Einige fitte Senioren aber gegaben sich vom Wirtshaus auch noch hinunter bis zur Tiroler Achen um von der dortigen Hängebrücke aus den Ratingboote zuzuschauen die durch die Entenklamm die Engstelle im Fluss durchfuhren. Die Teilnehmer waren sich einig daß dies eine sehr schöne Ausflugsfahrt der Seniorenunion war.