Vom Feld ins Glas

 Seniorenunion auf den Spuren der niederbayerischen Essiggurke

 Eine Fahrt ins Vilstal, dem größten Gurkenanbaugebiet Europas, unternahm die Seniorenunion Rottal-Inn. Hier findet das Nachtschattengewächs Gurke  mit genügend Feuchtigkeit und günstigen Nachttemperaturen optimale klimatische Bedingungen. Auf ca. 1000 Hektar werden in Niederbayern Gurken angebaut. Auf dem Anwesen der Familie Salzberger in Hellenhub konnten die Teilnehmer erleben, wie mit dem „Gurkenflieger“ geerntet wird. 2x 12 Erntehelfer aus Rumänien liegen auf dem Flieger und ernten von Juni bis Mitte September die Felder 22 mal ab. Dabei schaffen sie ca. 2 ha pro Tag. Mit dabei war als Gurkenexperte Josef Eder aus Roßbach. Er beeindruckte die Teilnehmer mit seinem Fachwissen und erklärte ausführlich den Ernteprozess direkt auf dem Feld.

 Zur Stärkung ging es anschließend ins Esterndorfer Getränkestüberl, wo Josef Eder über die Historie des Gurkenanbaus in der Gegend referierte. Ein Herr Maderna, der 1945 aus Mähren vertrieben wurde, brachte Rezepte aus seiner Heimat mit. In Roßbach fand er Mitstreiter, die Gurken süß-sauer einlegen wollten. So gab es zunächst Essiggurken „Znaimer Art“. Die Rezepte haben sich bis heute erhalten. Die Produktpalette hat sich aber inzwischen sehr erweitert.

 Im Kollbachtal gab es die sog. „Gurkenstraße“ mit damals 12 Betrieben. Mit einer der ersten war die Firma WASTA in Roßbach, geführt von der Familie Fischl. Die Firma WASTA-Konserven wurde 1949 gegründet und wird nun bereits in der dritten Generation von Fredi Fischl geführt. Er erläuterte, dass Kunden im In- und Ausland bedient werden. Mit dem hauseigenen Fuhrpark kann man schnell und zuverlässig liefern. Das Gemüse stammt nur von einheimischen Vertragslandwirten. Die Produkte werden vom Wareneingang über die Produktion bis zum Warenausgang laufend überprüft, um die strengen Qualitätskriterien zu erfüllen. Das Gemüse wird schonend und geschmackvoll aus bester Rohware zubereitet, mit natürlichen Aromen und erlesenen Gewürzen und Kräutern nach hauseigenen Rezepten.

 

70 meist langjährige Mitarbeiter sind in der Firma beschäftigt. Nach einer genauen Sicherheitseinweisung und Ausstattung mit hygienischer Schutzausrüstung, konnte der Produktionsablauf in kleinen Gruppen verfolgt werden.

 

Im Verkaufsraum hatte man Gelegenheit, die verschiedenen Produkte zu probieren. Im allgemein zugänglichen Werksverkauf konnte man sehen wie viele verschiedene Produkte von den heimischen Betrieben angeboten werden. Gerne nahm man die Gelegenheit war für den eigenen Haushalt gleich einzukaufen.