Stille Eremitentage im Turmstübchen über Linz

 

 

Angesichts der seit Jahren bewährten bayerisch-oberösterreichischen Zusammenarbeit hat der Linzer Erste Landtagspräsident Friedrich Bernhofer die massiven Hindernisse für österreichische Patienten bei Besuch eines bayerischen Arztes bedauert. Bei Notfällen gäbe es ein "prima funktionierendes Teamwork" zwischen Passauer, Rottaler und Innviertler Kliniken, so der Chef des Oberösterreichischen Landtags, doch beim Routine-Praxisbesuch eines Österreichers bestünden weiterhin Probleme die "endlich abgeschafft" gehörten. Die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung war eines der Gesprächsthemen beim Besuch der Seniorenunion Rottal-Inn in der ehemaligen Kultur-Hauptstadt Europas Linz.

 

Landtagspräsident Bernhofer würdigte die enge grenzüberschreitende Zusammenarbeit beim Donautal- und Bayerwald-Tourismus. Die gemeinsamen Projekte für Wanderer, Radfahrer und Familien seien so erfolgreich verbunden, dass die Urlauber kaum noch die Staatsgrenzen bemerkten. Dieses Lob richtete der ÖVP-Politiker auch an die Adresse der nach dem österreichischen EU-Beitritt Anfang der 1990er Jahre gegründeten Euregio-Gremien, die die breit gefächerte Zusammenarbeit nahezu perfektioniert hätten.

 

Entsprechend bilateral-freundschaftlich sprach sich Berndorfer gegen Pumpspeicher-Gegner aus, denn der bevorstehende Ausstieg aus der Atomstrom-Erzeugung bedeutet automatisch auch einen Übergang in natürlich erzeugte Energie – und dafür böte das geplante Pumpspeicher-Projekt Ried ideale Voraussetzungen für die Donautal-Anrainer, propagierte der Erste Landtagspräsident bei der überaus offenen, freimütigen Zwei-Stunden-Debatte im Linzer Landtags-Plenarsaal, wo übrigens vor rund einem Monat zuvor, das 150-jährige Jubiläum des oberösterreichischen Landesparlaments begangen worden war.

 

Auf die Verbesserung der Zugverbindungen zwischen Mühldorf und Braunau versprach Berndorfer seine Unterstützung. Wünschenswert wäre es wenn das "Bayernticket" bereits ab Braunau und das österreichische "Einfach-Raus-Ticket" bereits ab Simbach am Inn gelten würde.

 

Der enge, vertraute Politik-Austausch mit dem Landtagspräsidenten Bernhofer bedeutete für die Rottaler Senioren den Höhepunkt ihres Linz-Besuches. Die Überraschung mit Landtagspräsident Bernhofer, der seit Jahren einen intensiven Informationsaustausch  mit seiner Bayern-Kollegin Barbara Stamm pflegt, verdankten die Senioren dem Innviertler Ex-Abgeordneten Peter Rodek, der dies im Zuge der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit beider Seniorenverbände von ÖVP und CSU arrangiert hatte. Lothar Müller hatte im Gegenzug einen Besuch der ÖVP-Senioren in der Bayerischen Staatskanzlei und im Bayerischen Landtag organisiert.

 

Schon während der Anfahrt informierte Peter Rodek als Kulturbeauftragter des Seniorenbundes im Bezirk Braunau über die Geschichte des Landes Oberösterreich mit seinen 4 Vierteln und auch über die Wirtschaft des Landes.

 

Als bekannter Linzbuch-Autor übernahm Jochen Neunteufel die umfangreiche Stadtführung, die oberhalb der Linzer Fußballarena mit einem weit schweifenden Panoramablick begann. Auch die respektable Kunsthalle Lentos, der Mariendom als größte Kathedrale Österreichs, das Adalbert-Stifter-Haus gehörten zur Stadtführung, bei der Jochen Neunteufel den Rottalern erst den mächtigen Hauptplatz und dann die "Schmankerl" der Linzer Altstadt präsentierte. Und zwischendurch bekamen die Senioren auch einen reizvoll-besinnlichen Urlaubstipp: Die hoch über Linz gelegene Turmstube des Mariendoms, wo man in klassischem Ambiente eine fromme Eremitenwoche verleben kann........