Bis in die 60er Jahre fuhren jedes Jahr viele Rottaler noch in die Holledau zum Hopfazupfa. Die Seniorenunion Rottal-Inn wollte sich daher einmal informieren wie die Hopfenernte heutzutage abläuft. So begab man sich auf den modernen Hopfenbaubetrieb der Familie Marion und Karl Pichlmeier in der Hallertau. Die Familie bewirtschaftet 64 ha Hopfen. Auf dem Hof herrschte Vollbetrieb als die Rottaler ankamen aber Marion Pichlmeier nahm sich mit ihren 2 Kindern Zeit für die Gäste und stellte ihnen die Arbeit auf einem Hopfenbauernhof vor. Dazu hatte sie am Hof einen kleinen Hopfengarten angelegt wo sie mit den 2 schon sehr sachkundigen Kindern mit der Führung begann. Der Hopfen ist ein arbeitsaufwendiges Nachtschattengewächs das viel Pflege benötigt. Nicht umsonst heißt es ja "der Hopfen will täglich seinen Herren sehen". Es gibt Aroma- und Bitterhopfen die von 5 bis 20 Saisonarbeitern bearbeitet werden. Pro Hektar rechnet man mit einem Ertrag von 40 Zentnern In der Hallertau darf nur weiblicher Hopfen angebaut werden. Danach wurden die Rottaler in die große Halle begleitet wo 2 moderne Hopfenpflückmaschinen den Hopfen von den mit Traktorgespannen angelieferten Hopfenranken trennt. Wo früher hunderte Menschen arbeiteten sind heute noch 6 Personen in der Halle zu sehen die in Hopfenranken in die Maschine hängen müssen. Der Hopfen wird dann direkt in die Trocknungsanlage transportiert wo er rund 5 Stunden getrocknet und dann später abgepackt wird. Die Trocknung muß ständig überwacht werden. Wenn der Hopfen verpackt ist kommt er zur Genossenschaft und wird dort weltweit vertrieben. Hopfen wird ja zum Bierbrauen benötigt und daher hatte die Bäuerin auch eine kleine flüssige Kostprobe für die Besucher vorbereitet zu der die Kinder schöne Holledauer Lieder sangen. Weiter ging es dann zur Schlossbrauerei in Au die direkt neben dem imposanten Schloss liegt. Dort stärkte man sich für die nächste Station des Tages, die Schuhfabrik Haix die 1948 von Xaver Haimerl gegründet wurde und in der 120 Mitarbeiter täglich rund 550 Paar Schuhe fertigen. Das Sortiment umfaßt Sicherheitsschuhe (z.B. für die Feuerwehr) und Freizeitschuhe. Auch für die Bundeswehr werden viele Schuhe gefertigt Bei einem Rundgang durch die Fabrikationsräume konnten die Besucher hautnah miterleben wieviele Arbeitsschritte notwendig sind bis ein Schuh fertig ist. Eine Besonderheit ist die große firmeneigene Reparaturabteilung in der die Kunden auch ihre Schuhe zur Reparatur bringen können. Dann ging es wieder zum Thema Hopfen zurück und die Senioren fuhren nach Wolnzach zu dortigen großen Hopfenmuseum. Schon vom Bus aus konnte man die moderne Architektur und den davor gepflanzten Hopfen sehen. Begleitet von 2 Führerinnen wurde viel Wissenswertes über die Geschichte des Hopfens und seine Ernete erzählt und an vielen Ausstellungstücken erklärt. Die nächste Fahrt der Seniorenunion beschäftigt sich dann mit Kartoffeln bei einem Besuch in der Kartoffelstärkefabrik in Sünching am 19. Sept. 2018.