Seniorenunion unterwegs im Klosterwinkel

 

Die erste Station war die Abtei Schweiklberg, die wie eine mittelalterliche Kirchenburg über der Stadt Vilshofen thront. Unter der sachkundigen und kurzweiligen Führung von Pater Matthäus erfuhr man viel Wissenswertes und Interessantes. 1904 kauften die Benediktiner von St. Ottilien das „Schweiklgut“. Erster Prior war Coelestin Maier. Er zog 1905 mit fünf Brüdern in Schweiklberg ein. Es wurde auch gleich mit dem Bau des Gymnasiums und des Seminars begonnen, nach den Plänen des Architekten Michael Kurz. Ab 1909 errichtete man die Klosterkirche. Sie wurde 1911 der Hl. Dreifaltigkeit geweiht. Angelehnt an den Jugendstil ist sie wohl eine der markantesten Schöpfungen von Michael Kurz. 1916 wurde das Exerzitienhaus seiner Bestimmung übergeben und 1921 die landwirtschaftliche Winterschule eröffnet. Von 1941- 1945 war das Kloster beschlagnahmt. Aber danach lebte unter Abt Willibald Markgraf das Klosterleben wieder auf. 1997/98 wurde die Klosterkirche renoviert und mit einer ganz besonderen dreiteiligen Orgel ausgestattet.

 

Heute beherbergt das Kloster die Coelestin-Maier-Realschule. Der Klosterladen, das Afrika-Museum, die Cafeteria, verschiedene Tagungsräume und die Gärtnerei tragen zum Einkommen des Klosters bei. Nicht zu vergessen der bekannte „Schweiklberger Klostergeist“, der im Kloster gebrannt wird. Die Abtei ist auch noch in der Mission tätig in Afrika, Südamerika und Korea. Leider stehen die ehemaligen Wirtschaftsgebäude heute leer. Sie müssten renoviert und neuen Bestimmungen übergeben werden.

 

Nach der ausführlichen Begehung des weitläufigen Klostergeländes war eine Stärkung beim „Bründlwirt“ in Alkofen sehr willkommen. Danach ging es weiter zum nahegelegenen Holzwerk Weinzierl. Die Teilnehmer staunten nicht schlecht über die riesigen Holzmengen, die auf diesem großen Betrieb lagern und verarbeitet werden. Hans Weinzierl sen. führte durch den stetig wachsenden und immer wieder modernisierten Betrieb.

 

1935 gegründet beschäftigt der Betrieb heute 130 Mitarbeiter. Pro Tag werden 300 Festmeter Holz verarbeitet. Das entspricht ca. 10-12000 Baumstämmen. Man arbeitet in zwei Schichten, auf 22 ha. Betriebsfläche.

 

Auf dem Rundholzplatz werden die Baumstämme gelagert und mit großen Greifern an Ort und Stelle gebracht. Sie werden automatisch vermessen und sortiert. Die Lieferländer sind Deutschland, Österreich und Tschechien.

 

Der Betrieb ist Rohstofflieferant für die Hersteller von Konstruktionsvollholz, Brettschichtholz und Holzverpackungen. Aus den anfallenden Sägespänen und Holzabfällen werden Holzpellets hergestellt. Die Produktion läuft voll automatisiert in einem beeindruckenden Tempo ab. Im Biomasseheizkraftwerk wird Strom erzeugt und die anfallende Abwärme aus der Stromerzeugung wird zur Holztrocknung verwendet. Somit arbeitet der Betrieb sehr ökologisch. Es müssen keine Abfälle weggebracht werden, alles kann auf dem Gelände verarbeitet werden.

 

Ein sehr beeindruckender Betrieb, auf den die Familie Weinzierl mit Recht stolz sein kann.

 

Beeindruckend waren aber auch die Ausdauer und das gezeigte Interesse der Senioren bei den beiden langen Führungen. Gut, dass man im bequemen Reisebus wieder in die Heimatorte zurückkehren konnte.